DKW - Geschichte
  Home
  Besitzerliste
  Geschichte
  => Entstehung der Auto Union
  => Entstehung der Zweirad Union
  => Entstehung der Fichtel&Sachs AG
  Technik
  Forum
  Kontakt
  Gästebuch

Die frühen Jahre von DKW


Im Jahre1902 ließ der Däne Jørgen Skafte Rasmussen zusammen mit seinem Kompagnon Carl Ernst die Firma „Rasmussen und Ernst“ ins Handelsregister der Stadt Chemnitz eintragen, zuständig für den Vertrieb von Maschinen und Apparaten aller Art; Carl Ernst verlässt das Unternehmen jedoch bereits 1904. Im Jahre 1906 kauft Rasmussen eine ehemalige Fabrik in Zschopau und lässt seine Firma auch in das dortige Handelsregister eintragen. Hauptsitz bleibt weiterhin Chemnitz. Die Firma wird auf eine breite Produktpalette von Zubehör für Dampfmaschinen über Haushaltsgeräte bis zu Geräten für Elektrotherapie gestellt. 1913 wird eine juristische Trennung zwischen der „Rasmussen und Ernst“ und dem mittlerweile „Zschopauer Maschinenfabrik J. S. Rasmussen“ genannten Fabrikationsbetrieb durchgeführt.

Am Anfang des Ersten Weltkriegs kam der Betrieb fast völlig zum Erliegen und Rasmussen bemühte sich um Militäraufträge. Durch die Fabrikation von Zündern konnte sich die Firma dann sogar während dieser Zeit erweitern, sodass Rasmussen Ende 1915 rund 480 Arbeitskräfte beschäftigte.

1916/17 begann Rasmussen zusammen mit seinem ehemaligen Studienkollegen Mathiesen die Entwicklung an einem Dampfkraftwagen, finanziert durch die deutschen Militärbehörden. Nach dem ersten Weltkrieg ließ das Interesse an dieser Technik jedoch stark nach, und 1921 wurde das Projekt eingestellt. Das einzige, was davon übrig blieb, waren die drei Buchstaben DKW.
Spielzeugmotor Des Knaben Wunsch, Bj. 1919


Ungefähr gleichzeitig mit Beginn der Dampfwagenentwicklung erwarb die Firma die Rechte an einem Zweitakt-Kleinmotor von Hugo Ruppe aus Apolda, der zunächst mit 18 ccm und 0,25 PS als „Des Knaben Wunsch“ und moderne Alternative zur Spielzeugdampfmaschine recht erfolgreich vermarktet wurde.

Verkaufsschlager des Jahres 1921 war der aus dem Spielzeugmotor weiterentwickelte, vergrößerte und serienreife 2-PS-Fahrradhilfsmotor „Das Kleine Wunder“, der mit dem Spruch „...fährt bergauf wie andere runter!“ beworben wurde und von dem sich alleine 1921 über 10.000 Stück verkauften. Der Motor wurde auf dem Gepäckträger montiert, weshalb man dazu auch „Arschwärmer“ sagte. Auf der Basis dieses Motors und unter Verwendung eines Slaby-Beringer-Elektrowagens baute Rasmussen 1920 bereits das erste DKW-Automobil, das jedoch nicht über den Prototypenstatus hinauskam.


Ab dem Jahre 1922 wurden in Zschopau Motorräder hergestellt und als rechte Hand des Firmengründers übernahm Dr. Carl Hahn die Verkaufsleitung. Aus der E 200 wurde 1927 die berühmte Blutblase, so genannt, weil der Tank knallrot lackiert war. Die Modellpalette reichte bis zu einer wassergekühlten 600-ccm-Zweizylinder-Maschine (Super Sport 600). Ab 1933 führte DKW die neuartige „Schnürle-Umkehrspülung“ ein, die bei Deutz für Dieseltriebwerke entwickelt worden war. Diese Spülungsart ermöglichte einen (fast) flachen Kolbenboden. Die Flachkolben waren leichter als die früher verwendeten Nasenkolben und wurden nicht so heiß. Außerdem war die Spülung viel besser – sie hatten keine direkte „Kurzschlussströmung“ zwischen den Einlass- und Auslassschlitzen, die bei der Umkehrspülung nicht mehr direkt gegenüberlagen. Bei DKW hatte man frühzeitig die Bedeutung dieser Technik erkannt und die alleinigen Rechte für die Nutzung bei Benzinmotoren erworben. So konnte DKW mit üppigem Gewinn Lizenzen an andere Hersteller vergeben. Bedeutendster Konstrukteur der DKW-Motorräder war Hermann Weber.


Außerdem stellte die Firma in Scharfenstein ab 1927/28 Kühlschränke („Das Kühl Wunder“) für den Haushalt und für gewerbliche Nutzung her.

1925 übernahm DKW die Slaby-Beringer-Automobilgesellschaft und begann mit der Entwicklung und Produktion einer Droschke und eines Lieferwagens mit Elektroantrieb, die unter der Marke D.E.W. (Der elektrische Wagen) vermarktet wurden. Im Jahr 1927 begann dann die Entwicklung des DKW Typ P, eines Automobils, das von einem aus dem Motorradbau stammenden Zweizylinder-Motor angetrieben werden sollte. DKW baute zunächst Wagen mit Heckantrieb, unter anderem mit Vierzylindermotoren, die über zwei zusätzliche Zylinder als Ladepumpen verfügten, angefangen vom Modell 4=8 (1929). Die Vierzylinder-Modelle entpuppten sich jedoch als störanfällig und führten zu hohen Garantiekosten.

 
1932 – Fusion zur Auto Union


1932 fusioniert der Kleinwagenproduzent DKW mit der bereits 1929 erworbenen Oberklasse-Marke Audi sowie den Herstellern von Luxusfahrzeugen Horch und Mittelklassewagen Wanderer zur Auto Union. Der Verbund avanciert hinter Opel zum zweitgrößten deutschen Automobilproduzenten vor dem Zweiten Weltkrieg. Trotz des neuen Markennamens werden die Fahrzeuge im Kleinwagensegment nach wie vor unter der Bezeichnung DKW verkauft. Volumenmodelle waren die kleinen zweitaktenden Fronttriebler DKW F1 bis F8.

Der DKW F1 bzw. DKW-Frontwagen markiert zu Beginn der 1930er Jahre einen Wendepunkt in der Geschichte des Automobils; denn der Frontantrieb verbessert nicht bloß das Fahrverhalten im Vergleich zu den Kleinwagen mit Standardantrieb (Motor vorn, Antrieb hinten), sondern verringert auch das Gewicht.

 
Neubeginn nach 1945

Im Stammwerk Zschopau lief die Motorradproduktion 1950 unter der Industrieverband Fahrzeugbau (IFA) mit der RT 125 wieder an. 1956 wurde das Werk in VEB Motorradwerk Zschopau (MZ) umbenannt. Die Fahrzeugproduktion wurde unter dem IFA-Logo ab 1949 fortgesetzt. Der IFA F8 lief bis 1955 im VEB Automobilwerk Zwickau, der IFA F9 wurde bis 1953 in Zwickau und dann bis 1956 im VEB Automobilwerk Eisenach gefertigt. Die Produktion wurde zugunsten der Neuentwicklungen AWZ P70 (später Trabant-Baureihe) bzw. des Wartburg 311 eingestellt.

In Westdeutschland wurde die Auto Union in Düsseldorf neu gegründet. Man nahm die Produktion von Kraftfahrzeugen unter dem Namen DKW ab 1949 wieder auf, in Düsseldorf mit dem DKW-Schnelllaster und dem Motorrad DKW RT 125 W (W steht für West, da in Zschopau auch eine RT 125 nach Vorkriegsplänen gebaut wurde – siehe oben), in Düsseldorf fertigte die Auto Union den DKW F89. Zuerst entstanden noch Motorräder und Automobile mit Zweitaktmotoren unter dem Markennamen DKW. 1958 wurde die Motorradfertigung an die in Nürnberg unter Beteiligung von Victoria und Express neu gegründete Zweirad-Union abgegeben, wo aber nur noch geringe Stückzahlen der Modelle RT 175 VS und RT 200 VS entstanden. Hauptsächlich wurden Mopeds („Hummel“) und Kleinkrafträder gebaut. Rasmussen ging nach dem Krieg wieder nach Dänemark und baute dort Motorräder unter dem Namen DISA.

Fahrzeuge nach DKW-Lizenz wurden auch von anderen Herstellern gebaut, so von IMOSA (Spanien) oder VEMAG in Argentinien.
Heute waren schon 1 Besucher (13 Hits) hier!
Diese Webseite wurde kostenlos mit Homepage-Baukasten.de erstellt. Willst du auch eine eigene Webseite?
Gratis anmelden